Es war einmal eine arme Witwe, die hatte zwei Töchter und diese hießen Schneeweißchen und Rosenrot. Sie waren so fromm und fleißig, dass niemand auf der Welt bessere Kinder finden konnte. Ihre Hütte lag an einem Wald, und die beiden Mädchen kümmerten
sich darum, dass die Blumen vor dem Haus immer blühten und dass alles sauber und ordentlich war. Eines Winterabends klopfte es an der Tür. Als die Mutter öffnete, stand ein großer Bär davor. „Bitte lasst mich herein, ich werde sonst draußen
erfrieren!“ Die Mutter erlaubte ihm einzutreten, und der Bär wärmte sich am Feuer. Schneeweißchen und Rosenrot spielten mit dem Bären und hatten bald keine Angst mehr vor ihm. Im Frühling verabschiedete sich der Bär und sagte, er müsse in
den Wald zurückkehren, um seinen Schatz vor bösen Zwergen zu schützen. Eines Tages, während die Mädchen im Wald spazieren gingen, sahen sie einen Zwerg, der sich mit seinem langen Bart in einem Baum verfangen hatte. Die Mädchen halfen ihm,
aber der Zwerg war sehr unfreundlich und schimpfte sie aus. Später begegneten sie dem Zwerg wieder, und diesmal war der Bär da. Der Bär vertrieb den Zwerg, der tatsächlich ein böser Zauberer war. Plötzlich verwandelte sich der Bär in einen
Prinzen. Der böse Zwerg hatte ihn verzaubert, und der Bann war nun gebrochen. Am Ende heiratete Schneeweißchen den Prinzen, und Rosenrot heiratete seinen Bruder. Sie lebten alle zusammen glücklich bis ans Ende ihrer Tage.